Pressemitteilung zum 5. Geburtstag der Poeten vom Müggelsee


Müggelsee-Poeten feiern Geburtstag

Jubiläumslesung der Friedrichshagener Vers-Werkstatt

 

Ganz „standesgemäß“ begehen die Poetinnen und Poeten vom Müggelsee ihren 5. Geburtstag – mit einer Lesung zum Jubiläum. Die wollen die Hobbypoeten zu einem Fest der Poesie gestalten: am Freitag, 22. Juni 2018 (Beginn 14.00 Uhr) an ihrer „Heimatadresse“, dem Friedrichshagener Kiezklub VITAL. Unter dem Motto „Ein Vers-Spaziergang durch die Zeit“ lesen sie eigene Lyrik und Prosa. So titelt auch ihr 3. Vers-Band, den sie aus Anlass ihres Jubiläums auf den Geburtstagstisch legen. Bei der Jubiläumslesung handelt es sich immerhin um die 33. öffentliche Lesung der Müggelsee-Poeten. Sie freuen sich auf viele Besucher aus Nah und Fern.

Natürlich wurde die Friedrichshagner Verswerkstatt auch am Ufer des Müggelsees aus der Taufe gehoben – am 22. Juni 2013. Später dann konstituierte sich der Freundeskreis am 5. Juni 2015 als Verein. Initiatoren und Gründerväter waren der Heimatdichter Dr. Horst Rennhack (2014 verstorben) und der Romanist Ulrich Stahr, der seit 2014 als Vorsitzender die Geschicke des Vereins lenkt und leitet. Inzwischen gehören dem an Literatur und Lyrik interessierten Kreis drei Dutzend Mitglieder an, vornehmlich aus dem Bezirk Treptow-Köpenick, letztlich jedoch aus vielen Berliner Bezirken und dem Umland. Zwei korrespondierende Mitglieder aus anderen Bundesländern zählen ebenso dazu. Übrigens steht auf der Mitgliederliste, als Ehrenmitglied, kein Geringerer als der Treptow-Köpenicker Bezirksbürgermeister Oliver Igel – selbst Autor und Literaturwissenschaftler.

Die Tradition der Gemeinschaft von dichterisch interessierten Menschen im idyllischen Friedrichshagen geht auf die Zeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Hier in dem kleinen Vorort von Berlin fand sich der „Friedrichshagener Dichterkreis“ um Wilhelm Bölsche und Bruno Wille zusammen. Die „Poeten vom Müggelsee“ fühlen sich der Tradition dieser Gemeinschaft und dieses Ortes ganz besonders verpflichtet. Dabei sehen sie sich selbst im Sinne Erich Kästners als Gebrauchslyriker, die für das Heute schreiben und im Hier und Jetzt verstanden werden wollen. Subjektives, Privates und Alltägliches sind zentrale Themen der Müggelsee-Poeten. Inspirieren lassen sie sich dabei von Gefühlen, die unser aller Leben bestimmen: Sehnsucht, Liebe, Abschied, Trauer, Fremde, Heimat.

Von Anbeginn hat der Verein im Friedrichshagener Kiezklub VITAL, Myliusgarten 20, ein „Zuhause“ für sein poetisches Schaffen gefunden. Treffs und öffentliche Lesungen, die die Poeten hier in der Regel alle zwei Monate präsentieren, sind inzwischen zu einem festen Termin im Friedrichshagener Kulturkalender geworden. Überdies organisiert der Verein für seine Mitglieder vier Mal im Jahr eine interne Weiterbildung in Sachen Lyrik. Nicht zu vergessen, die Poeten können auf eigene Publikationen verweisen: Drei Vers-Bände und drei gemeinsam mit dem Verein collegium artis e. V. herausgegebene Kunst-Kalender mit Grafiken und Gedichten.

 

Verein „Poeten vom Müggelsee e.V.“

Vorsitzender: Ulrich Stahr; ulrichstahr@freenet.de; Tel. 030 6565200

www.poeten-vom-mueggelsee.de

 

Dagmar Neidigk

Veröffentlichungen

Eigene Berichterstattung von Mitgliedern - Wir über uns

Poeten erkunden den Werdegang des gedruckten Wortes

 

Mit Freud und Müh, Wörter zu einem wohlklingenden, ausdrucksstarken Redefluss zu formen, sind wir Poeten vom Müggelsee bestens vertraut. Weniger gut kennen wir uns mit dem Prozess aus, der dann das Poesieprodukt etwa in einem Buch lesbar macht. Also kein Wunder, dass eine Einladung ins PrintingHouse (Druckhaus) der Union sozialer Einrichtungen (USE gGmbH) Interesse und Vorfreude auslöste, die ich mit einem Stegreifgedicht in meiner „ich komme gern“-E-Mail so ausdrückte:

Wir sagen Dank
schon im Voraus
für den Empfang
im Printinghouse.

Wir woll’n gucken,
wie Profis hier
Verse drucken -
der Kunst zur Zier.

Diese Einladung kam einerseits zustande dank der bisherigen Kooperationsprojekte von uns Poeten und USE-Einrichtungen, wie der Herausgabe von Kunstkalendern unter dem Titel „Kalenderblätter“ und der ersten beiden Vers-Bände des Vereins der Poeten vom Müggelsee e.V. Die beiden USE-Führungskräfte Dietmar Klocke (vor seinem Ruhestand Koordinator für berufliche Bildung) und Malte Rosenträger (Abteilungsleiter Offsetdruck) hatten die Besichtigung und Vorträge vorbereitet. Dietmar Klocke ist zudem Mitglied in unserem Poetenverein sowie ein vom Vorstand berufenes Beiratsmitglied.

 

Bei der Fahrt von Friedrichshagen zum Wedding, wo sich das Printinghouse in der Genter Straße befindet, beobachtete ich in der S- und U-Bahn die Vielfalt menschlicher Verhaltensweisen. Dies war dann quasi auch einer der drei im Printinghouse behandelten Themenkomplexe. Denn die USE ist eine „anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)“. Insgesamt bietet die USE rund 1000 Menschen mit Behinderung eine individuelle berufliche Qualifizierung und Teilhabe. Ich habe jetzt einen völlig neuen Blick für enorme Herausforderungen, aber zugleich erfüllende soziale Erfolge bekommen, welche die USE und ähnliche Einrichtungen bei der Befähigung und steten Betreuung behinderter Mitmenschen zur Ausübung einer für sie angemessenen beruflichen Tätigkeit erbringen. Als Berliner bin ich stolz darauf, dass dabei die USE mit ihrem durchdachten Konzept einer auf den behinderten Mitarbeiter individuell zugeschnittenen beruflichen Bildung ein bundesweit anerkannter Vorreiter im Kreise der Behindertenwerkstätten ist, wie Dietmar Klocke betonte. Mich beeindruckt insbesondere, wie geschickt der individuelle Bildungsplan mit dem bundesweit anerkannten Ausbildungsplan des jeweiligen Berufes verknüpft wird. Damit wird einerseits persönliche Motivation erzeugt sowie andererseits die bestmögliche Grundlage geschaffen, damit vielleicht zukünftig der Übergang dieses so ausgebildeten und motivierten behinderten Mitarbeiters in den sogenannten „ersten“ Arbeitsmarkt geschafft werden kann. Stolz bin ich zugleich, dass unser Vereinskamerad Dietmar Klocke mit seinem Team damals diesen mich überzeugenden bildungsmethodischen Weg vorangetrieben hat. Wie aus den uns vorgelegten Unterlagen zu ersehen war, führt nun seit einigen Jahren Gabriele Heyder an seiner Stelle diese Arbeit konsequent fort.

 

Bevor wir durch das Druckhaus geführt wurden, zeigte uns ein in diesem Hause gedrehter Ausbildungsfilm die einzelnen Arbeitsschritte von der Auftragsannahme bis zur Auslieferung der Druckerzeugnisse. Dieser Film war für mich bereits anschaulicher als jene Informationen, die ich mir gestern im Internet recherchiert hatte, um heute bei der Besichtigung nicht zu unbedarft zu erscheinen. Ja, ja – im Internet gibt es viele Informationen über die verschiedenen Druckverfahren und deren Historie – u.a. auf https://de.wikipedia.org

 

Malte Rosenträger hat diese Fakten für uns gut verständlich zusammengefasst und mit lebendigen Schilderungen zum aktuellen Geschehen auf dem Markt der Druckerzeugnisse ergänzt. Obwohl Werkstätten für behinderte Menschen einige staatliche Unterstützungen und Auftraggeber von WfbM bestimmte steuerliche Vergünstigungen erhalten, müssen Werkstätten letzten Endes doch durch Qualität und Termineinhaltung im Wettbewerb überzeugen, betonte Malte Rosenträger. Dann führte er uns der Reihenfolge der Arbeitsschritte folgend durchs Haus. Das war spannend. Zugleich war es sehr angenehm, wie offen und nett uns die Mitarbeiter in den Arbeitsbereichen entgegensahen und auch Fragen beantworteten.

Unser Vereinsvorsitzender Ulrich Stahr hat am Ende unsere vielen positiven Eindrücke vom Besuch dankend zusammengefasst. Die Basis für die Forstsetzung der Kooperation ist noch breiter geworden. Natürlich wurde nicht versäumt, die USE-Mitarbeiter herzlich zu den Lesungen der Poeten vom Müggelsee einzuladen. Jürgen Molzen hat dazu eine Kostprobe zum Thema der nächsten Lesung „Essen – Lust oder Frust?“ in Form seiner Birnen-Lyrik gegeben.

 

Hans-Georg Riediger – verfasst noch am Abend des Besuchstages, dem 23. März 2018

 


Medienberichterstattung - Andere über uns

Berliner Morgenpost vom 21. Juni 2013

Neue Poeten in Friedrichshagen

Von Sabine Flatau

In der Tradition des Dichterkreises gründet sich eine „Verswerkstatt“

Eine gute Tradition soll aufleben: Am Sonnabend gründet sich die "Friedrichshagener Verswerkstatt". Sie sieht sich in der Tradition des Friedrichshagener Dichterkreises, der sich vor mehr als 100 Jahren erstmals am Müggelsee traf. Zum Dichterkreis gehörten Autoren wie Gerhart Hauptmann, Wilhelm Bölsche, später Erich Mühsam oder Frank Wedekind.

Initiator der Verswerkstatt ist Horst Rennhack. Der 79-Jährige lebt in Friedrichshagen. Mehr als 800 Verse hat er geschrieben, etwa 500 davon seien veröffentlicht worden, sagt er. Nun will er die Berliner und Brandenburger, die gerne schreiben und reimen, zusammenführen. "Es soll eine Gemeinschaft von Hobbypoeten werden." Man wolle das große Vorbild nicht kopieren, auch nicht im Titel. Deshalb der Name "Friedrichshagener Verswerkstatt". Werkstatt bedeute, "dass man auch noch etwas lernt". Die Werkstatt stehe jedermann offen.

Mehr als 20 Interessenten haben sich bereits zusammengefunden und zweimal getroffen, zur Probe. Sie haben sich im kleinen Kreis ihre Texte vorgelesen. Unter ihnen ist auch ein direkter Nachfahre des alten Dichterkreises, die Schwiegertochter des Verlegers Albert Weidner. Mitbegründer der neuen Verswerkstatt ist der Romanist und langjährige Bezirksverordnete Ulrich Stahr. Mit dabei ist auch Helga Walter, ehemalige Sozialstadträtin von Köpenick. Die Altersspanne der Teilnehmer reiche von Mitte 50 bis 87, sagt Horst Rennhack. Sechsmal im Jahr wollen sich die Hobby-Poeten treffen.

Horst Rennhack schreibt seit 18 Jahren. Er hat Liebesgedichte für seine Lebensgefährtin Gerda verfasst, Verse über Tiere und über die Plattenbau-Siedlung Marzahn, in der er früher lebte. Sie wurden im Sammelband zum Bezirksjubiläum veröffentlicht. "Marzahner Heimatpoet" nannte man Rennhack. Seit Jahren wohnt er mit seiner Partnerin in Friedrichshagen. Der Müggelsee ist das Thema für Rennhack geworden. Auch der Fluglärm. 2011 hat er zum ersten Mal Protestverse auf der Friedrichshagener Montagsdemonstration vorgetragen.

Mehrere Gedicht-Bücher hat Rennhack veröffentlicht, in einem kleinen Bernauer Verlag. Zum Teil selbst finanziert. "Heiteres Tierleben" und "Heitere Sprechstunde" sind zwei Titel. Rennhack schreibt seine Verse mit der Hand.

Die Friedrichshagener Verswerkstatt gründet sich am Sonnabend, 11 Uhr, im AWO-Klub am Müggelseedamm 244. Nach der Gründung ist eine Grill-Party angesagt. Auch damit stehe man in der Tradition der Friedrichshagener Dichter. "Sie haben zusammen gefeiert und sind gewandert. Es war ein Freundeskreis."

Der Pflege des Erbes des "Friedrichshagener Dichterkreises" fühlt sich seit 16Jahren ein Verein verpflichtet, der Ausstellungen und Lesungen organisiert, Führungen macht, ein Vereinsheft mit Aufsätzen und Bücher als Reprints herausgibt sowie ein Museum in Friedrichshagen betreibt.


www.quiez.de

Friedrichshagen - 21 Poeten aus dem Berliner Südosten beleben am 22. Juni eine alte Tradition wieder und gründen direkt am Müggelsee die Friedrichshagener Vers-Werkstatt. Ihr künftiges Schaffen wollen sie sechsmal jährlich der Öffentlichkeit präsentieren.

Treptow und Köpenick waren schon früher ein gutes Pflaster für Poeten. 1890 gründeten Wilhelm Bölsche und Bruno Wille den Friedrichshagener Dichterkreis. Zweimal wurde in den letzten 50 Jahren bereits versucht, diesen wiederzubeleben – leider erfolglos. Ob es beim dritten Versuch besser klappt?

An der Gründungszeremonie wird es nicht scheitern: Die findet im AWO-Klub am Müggelseedamm statt – mit anschließender Grillparty auf der See-Terrasse. Gäste sind dazu herzlich eingeladen.

Alle Dichter sind zum Mitmachen eingeladen

Die Idee für einen neuen Anlauf zur Gründung eines Poetenclubs hatte Heimatdichter und Senioren-Vertreter Dr. Horst Rennsack, der selber schon vier Lyrikbände veröffentlicht hat und sich im Übrigen im Bezirk gegen den drohenden Fluglärm des Flughafens BER engagiert. Gemeinsam mit seinem Weggefährten Ulrich Stahr hat er die Friedrichshagener Vers-Werkstatt vorbereitet und wird die Auftaktveranstaltung moderieren. Ob Profi-Lyriker oder Hobbydichter – alle interessierten Berliner und Brandenburger sind eingeladen, sich zu beteiligen.

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick steht jedenfalls hinter den "Poeten vom Müggelsee" – die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Ines Feierabend übernimmt die Schirmherrschaft der Vers-Werkstatt. Wenn die Dichter mit ihrem neuen Bündnis Erfolg haben, sollen sie zu literarischen Botschaftern des Berliner Südostens werden. Ihre Werke werden jedenfalls um die Themen Heimat, Umwelt und Müggelsee kreisen. Für die erste Lesung im September könnte das Motto nicht passender gewählt sein: "Herbstspaziergang um den Müggelsee".

Die Gründung der Friedrichshagener Vers-Werkstatt wird am Samstag, 22. Juni ab 11 Uhr im AWO-Klub, Müggelseedamm 244, gefeiert.


www.friedrichshagen.net
"Poet vom Müggelsee" Dr. Horst Rennhack verstorben

Nachruf der Friedrichshagener Vers-Werkstatt

 

Dr. Horst Rennhack liest. Dr. Horst Rennhack war Initiator und Gründer

der Friedrichshagener Vers-Werkstatt.

In seinem poetischen Schaffen hat sich Horst Rennhack selbst als einen Spätzünder bezeichnet. Immerhin war der promovierte Historiker bereits in den Sechzigern, als er seine Fähigkeit erkannte, Erlebtes und Empfundenes, Erdachtes und Erträumtes in Versen auszudrücken. Blättert man in den Büchern von Horst Rennhack, so erkennt man schnell, dass sich sein dichterisches Schaffen um alle Facetten des Lebens rankt. Zunächst widmete er seiner Lebensgefährtin Gerda poetische Komplimente. Später reimte er über Pflanzen und Tiere. Bald schrieb er auch heitere Gedichte über und für Freunde und Nachbarn in seinem Kiez – zunächst in Marzahn, später in Friedrichshagen. In zwei Jahrzehnten ist er in über 300 Lesungen aufgetreten, war bekannt und geschätzt. Eindrucksvoll dichtete er über Landschaften, Jahreszeiten und vor allem über Freud und Leid des Seniorendaseins.

Horst Rennhack hat der Lyrik-Welt mehr als 800 heitere und besinnliche Verse geschenkt. Meist hatte er den Schalk im Nacken und war kaum um das rechte Wort verlegen. Augenzwinkernd berichtete er gern, dass ihn Petrus höchst selbst zum "Dr. humoris causa" ernannt habe. Menschen zum Lächeln, gar zum Lachen zu bringen, Freude in den grauen Alltag zu zaubern, das Leben ein wenig heller zu machen, das war sein Credo. Doch nicht nur das. Mit Mitte Siebzig stand der Heimat-Poet zwei Jahre lang viele Montag-Abende kämpferisch auf einer Tribüne des Friedrichshagener Marktplatzes und las vor Tausenden besorgter Mitbürger Protest-Verse gegen den vom BER drohenden Fluglärm.

Sechs Poesie-Bände sind mit seinen zumeist heiteren Versen prall gefüllt. Den siebenten Band über den (Un-)Ruhestand, den er allen Mit-Senioren widmen wollte, hat er nicht mehr vollenden können. Der Tod nahm ihm die Feder aus der Hand. Ja, die Feder. Mit einem Schmunzeln bekannte sich Horst Rennhack zu dem Status eines "Steinzeit-Poeten". Weder Schreibmaschine noch Computer wollte er als sein Werkzeug anerkennen und nutzen. Und doch konnte ihn bis ins hohe Alter hinein niemand bremsen. Noch kurz vor seinem achtzigsten Lebensjahr ging für Horst Rennhack sein poetischer Lebenstraum in Erfüllung: Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und literarischen Wegbegleiter Ulrich Stahr gründete er am 22. Juni 2013 am Ufer des Müggelsees den "Freundeskreis Poeten vom Müggelsee – vereint in der Friedrichshagener Vers-Werkstatt". Ihn geleitete dabei der Wunsch, dass "wie einst in den Tagen des berühmten Dichterkreises…von Friedrichshagen wieder Impulse für das kulturelle Leben der Stadt ausgehen" mögen. Das dafür von ihm konzipierte Leitthema lautete: "Heimat, Umwelt, Müggelsee". Horst Rennhacks Engagement ist von Erfolg gekrönt: Mehr als 30 Mitglieder und Sympathisanten treffen sich inzwischen monatlich im Friedrichshagener Kiezklub "Vital", wo sie ihre Ergebnisse eigener dichterischer Arbeit präsentieren.

Es lag Horst Rennhack ganz besonders am Herzen, den Kreis der Poeten zu einem wirklichen "Freundes"- Kreis werden zu lassen. Als Motor, Ratgeber und Mutmacher war er stets ebenso präsent, wie als streitbarer Verfechter seiner Ideen. So hat er auch die Herausgabe eines ersten Lyrikbandes der Verswerkstatt initiiert, der im kommenden Jahr erscheinen wird. Wir sprechen im Namen der "Poeten vom Müggelsee", wenn wir hier das besondere Bedürfnis aller zum Ausdruck bringen, ihrem Freund Horst Rennhack den Band widmen zu wollen.

Den Friedrichshagenern wird Horst Rennhack als heiterer, aktiver und streitbarer Künstler in Erinnerung bleiben, der sich nicht zuletzt als Mitglied der Seniorenvertretung Treptow-Köpenick in und für Friedrichshagen nach Kräften engagierte.

In achtungsvollem und ehrendem Gedenken schicken wir Horst Rennhack mit diesen Zeilen einen letzten Gruß. Ihm und seiner Lebensgefährtin Gerda Tschiersky werden wir uns auch weiterhin aufs engste verbunden fühlen.

Im Namen der Friedrichshagener Vers-Werkstatt "Poeten vom Müggelsee"

gez. Ulrich Stahr        gez. Dagmar Neidigk        gez. Rosel Ebert
Amt. Vorsitzender        Stellv. Vorsitzende        Stellv. Vorsitzende


Berliner Woche Juni 2015

"Mit Versen durch die Zeit": Geburtstagslesung der „Poeten vom Müggelsee“

Berlin: Kiezklub Vital | Friedrichshagen. Zur Lesung der „Poeten vom Müggelsee“ am 26. Juni begeht der Freundeskreis seinen zweiten Geburtstag – und das als frisch gebackener Verein.
Ihren größten Geburtstagswunsch haben sich die Poeten selbst erfüllt. Auf den Gabentisch legen sie ihre erste Publikation, erschienen im Eigenverlag Edition Müggelsee, ihren Lyrik-Band „Ein Vers-Spaziergang durch die Zeit“.
Ihre Geburtstagsfeier begehen die Poeten ab 14 Uhr, im Kiezklub „Vital“, Myliusgarten 20. Der Eintritt ist frei.
Erwartet wird auch Bürgermeister Oliver Igel, dessen Grußwort mit eigenem Gedicht dem Lyrik-Band und den Beiträgen von 22 Autoren eine besondere Note verleiht. Ihr Buch haben sie dem Ende vergangenen Jahres verstorbenen Gründer Horst Rennhack gewidmet. Er hatte am 22. Juni 2013 am Ufer des Müggelsees gemeinsam mit seinem Freund Ulrich Stahr die Friedrichshagener Vers-Werkstatt aus der Taufe gehoben.
sim